Die vielen BesucherInnen des 3. Wohnprojektetags in Köln im Frühsommer 2017 zeigten das wachsende Interesse der Gesellschaft am Wohnen in Gemeinschaft. Zur Zeit entwickelt sich eine neue Qualität des Wohnens. Der Möglichkeit, nicht länger anonym zu leben, sondern vernetzt und miteinander verbunden in einer Umgebung zu leben, die beidem Raum bietet – der Individualität in eigener Wohnung und einem Miteinander in der Gruppe – gehört die Zukunft.
Seit Herbst 2016 sind Genossenschaften Immaterielles UNESCO Weltkulturerbe und Wohnbaugenossenschaften sprießen seit einigen Jahren sprichwörtlich aus dem Boden. „Die Genossenschaftsidee als ein allen Interessenten offen stehendes, überkonfessionelles Modell der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung auf Grundlage von Kooperationen: Einer für alle und alle für einen“ (Deutsche UNESCO Kommission) kommt dem Bedürfnis der Menschen nach solidarischer Gemeinschaft entgegen.
Die Beginenhof Köln eG (eingetragene Genossenschaft) wurde 2011 von Frauen für Frauen als erste Frauen-Baugenossenschaft in NRW gegründet. Inzwischen gibt es in Deutschland wieder 16 Beginenhöfe in unterschiedlichen Gesellschaftsformen.
Der Kölner Stadt-Anzeiger schreibt im Oktober 2012 über die Bewohnerinnen des Kölner Beginenhofs: „Die modernen Beginen sind eine heterogene Gemeinschaft aller Altersgruppen, die sich aus unterschiedlichen Gründen zum gemeinsamen Leben zusammengeschlossen hat, etwa aus emazipatorisch-feministischer, spiritueller oder karitativer Motivation“ und um Individualität in Gemeinschaft zu leben.